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STORYS

AUs dem Leben ...

Sprachdienstleistungen sind vielfältig, die Berufe sind herausfordernd und viele Situationen benötigen Fingerspitzengefühl und eine gute Portion Kreativität. Unsere Storys geben Einblicke in den Arbeitsalltag der Sprach-Profis.

Frau sieht auf einen Monitor

AUS DEM LEBEN EINER

Simultandolmetscherin

Pandemiebedingt hatte das Unternehmen die wichtige Sitzung mit Geschäftspartnern aus Tschechien mehrmals verschoben. Eine Online-Alternative kam nicht in Frage. Als sie dann doch und in kleinerem Rahmen über die Bühne ging, musste raummäßig improvisiert werden. Am ausgewählten Standort gab es keine Dolmetschanlage. Außerdem würden ohnehin weniger Teilnehmende als ursprünglich erwartet. Die Simultandolmetscherin Anna und ihre Kollegin rückten daher mit einem Flüsterkoffer an. Was wie eine Geheimwaffe für Agenten in einem Spionage-Thriller klingt, ist ein wichtiges Instrument beim Dolmetschen: Kompakt in einem Koffer verstaut, lässt sich die mobile Anlage mit Mikrofonen und Kopfhörern rasch an jedem Ort installieren.

Als der erste Redner zu seiner Rede ansetzen wollte, bemerkte Anna, dass sein Mikrofon nicht aktiv war. Sie stand auf, wandte sich an die Moderatorin. Ein paar hastige Worte fielen, schnell war klar, dass der Redner kein Mikrofon verwenden wollte. „Man hört mich sehr gut, wir sind ja nicht so viele.“ Anna seufzte. Sie hatte diese Situation unzählige Male erlebt. Sie bestand auf der Verwendung des Mikrofons. Denn auch wenn die restlichen Teilnehmenden den Redner hören konnten, sie als Dolmetscherin würde die Klarheit und Lautstärke der Stimme über die Mikrofonanlage brauchen, um ihre Arbeit gut und qualitätsvoll zu machen. Nach einem Krachen in ihrem Kopfhörer war klar: Die Leitung stand, der Redner war gut zu hören. Jetzt würden die tschechischen Gäste mit ihren Kopfhörern an der Sitzung teilnehmen können, ohne auf radebrechendes Englisch zurückgreifen zu müssen.

Verständlichkeit ist ein wichtiges Asset im Geschäftsleben, für das Unternehmen gerne bereit sind, die professionellen Dienstleistungen der Dolmetscher in Anspruch zu nehmen.

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AUS DEM LEBEN EINES

Schriftdolmetschers

Das Webinar: Die Kombination aus „Web“ und „Seminar“ beschreibt eine Online- oder Hybridveranstaltung, bei der die Teilnehmenden via Videokonferenz-Software in ihren PCs, Laptops, Tablets oder sogar Smartphones live dabei sein können. Das Format gibt es schon lange, aber erst die Coronapandemie hat das Webinar richtig populär gemacht. Und da es einfach, schnell, kostengünstig und ohne Anreisezeit über die Bühne geht, hält der Boom nach wie vor an.

Hier kommt Georg zum Einsatz. Er arbeitet als Schriftdolmetscher für Online-Veranstaltungen. Dieses Mal geht es um eine Weiterbildung zu einem technischen Thema. Georg hatte sich vorab intensiv mit den Fachbegriffen auseinandergesetzt und sich auch Namen der wichtigsten Forscher:innen auf dem Gebiet eingeprägt. Das hilft ihm, die Vorträge in Echtzeit zu verschriftlichen, ohne Fehler zu machen oder Namen zu verwechseln.

Die Videokonferenz startet. Georg sitzt an seinem Arbeitsplatz, er trägt Kopfhörer und er hat sich bereits auf der Plattform eingeloggt. Seine Kollegin Mia sitzt ihm gegenüber. Die beiden sind ein gut eingespieltes Team.

Die erste Vortragende erscheint am Bildschirm und beginnt ihre Ausführungen. Georgs Finger rasen über die Tastatur, die nächsten 15 bis 20 Minuten arbeiten sie in enger Kooperation mit seinem Gehör. Er erinnert sich an alle Fachbegriffe, die er sich eingeprägt hat. Spezielle Tastenkürzel sorgen für noch mehr Geschwindigkeit. Mia kann den entstandenen Text korrigieren, bevor er an die Teilnehmenden des Webinars ausgesendet wird. So wird die Veranstaltung barrierefrei zugänglich für alle, die sich mit dem Hören etwas schwerer tun.

Nach etwa 15 Minuten, als die Vortragende eine Pause macht und ihre Folien am Bildschirm sortiert, übernimmt Mia Georgs Rolle, der jetzt in die Rolle des Korrektors schlüpft. Im Laufe des Webinars werden sie noch häufiger die Rollen tauschen. Schriftdolmetschen ist eine mental sehr fordernde Tätigkeit, bei der es schnell zu Erschöpfungszuständen kommen kann.

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Frau sitzt mit einem Handy in der Hand vor einem Laptop

AUS DEM LEBEN EINER

Korrektorin und Lektorin

Die direkte Kommunikation eines Unternehmens mit Kund:innen läuft heute meistens über E-Mail. Ein größerer Konzern beauftragt Isabellas Unternehmen mit der Korrektur einer ganzen Reihe von Kundenbriefen zu unterschiedlichen Anlässen wie Neukundenwerbung, Weihnachtsaussendungen, Mahnungen, Geburtstagsglückwünschen, Rechnungen, Dankesschreiben und natürlich das klassische Mailing, eine Form der Werbung, zu unterschiedlichsten Anlässen wie Jubiläen. „Bitte nur korrigieren“, lautet der Auftrag an Isabella. Als sich die selbstständige Lektorin das Material ansieht, ist ihr aber sofort klar, dass es mit einem Korrektorat alleine nicht getan war. Dem Auftraggeber ist offenbar nicht bewusst, dass Stil und Tonfall in den Kundenbriefen nicht mehr den aktuellen Gepflogenheiten entsprechen. Die Briefe klingen hölzern und aus moderner Sicht sogar unhöflich: Sie waren in klassischem „Kanzleideutsch“ verfasst. Außerdem sind die Texte uneinheitlich, was die Schreibweise betrifft. Isabella schlägt ihrem Kunden also vor, ein tiefergehendes Lektorat vorzunehmen und gegebenenfalls die Briefe überhaupt neu zu schreiben. Der Mehraufwand würde zwar mehr Zeit und Geld kosten, es aber am Ende dem Unternehmen ermöglichen, auf sympathische, selbstsichere und gewinnende Art mit seinen Kund:innen zu kommunizieren.

Isabella bearbeitet die einzelnen Briefe in einem Textverarbeitungsprogramm, vergleicht dabei die Schreibweisen, etwa bei den Kundenansprachen. Auch die Frage nach dem korrekten Gendern muss sie berücksichtigen: Nach Absprache mit dem Unternehmen soll in der gesamten Kommunikation von „Kundinnen und Kunden“ und „Partnerinnen und Partnern“ etc. die Rede sein. Isabella hat auch andere Kunden, die etwa eine Schreibung mit Sternchen bevorzugen. Als professionelle Dienstleisterin geht sie auf die Wünsche der jeweiligen Auftraggeber ein. Am schwierigsten ist für Isabella die geschickte Wortwahl bei Mahnbriefen. Hier kommt ihr ein gutes Sprachgefühl und Einfühlungsvermögen zugute. Sie versetzt sich in die Lage des Menschen, der diesen Brief bekommt. Das auftraggebende Unternehmen tritt jetzt ganz in den Hintergrund – denn professionelles Schreiben ist immer eine Dienstleistung an den jeweils Lesenden.

Als die erste Version der neuen Kundenbriefe zur Ansicht an den Auftraggeber gehen, fällt das Feedback positiv aus, aber das Unternehmen hat einige spezifische Wünsche, die Isabella noch einarbeiten muss. Nach einigen Feedbackschleifen sind die Kundenbriefe fertig und bereit für den Einsatz als E-Mails.

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Frau sitzt auf dem Bett und schreibt etwas

AUS DEM LEBEN EINER

Expertin für Transkreation

Moderne Homepages entstehen heute in enger Zusammenarbeit zwischen Grafikdesign, Programmierung und Textierung. Natürlich gibt es mittlerweile eine Fülle an vorgefertigten Templates, grafisch wie textlich, aber jedes Unternehmen und jede Organisation, die Wert auf einen qualitätsvollen Auftritt legt, wird Profis engagieren, um eine individuell gestaltete Homepage erstellen zu lassen. Das betrifft auch den Textbereich. Im Falle der Interessenvertretung, die einen neuen Internetauftritt in Auftrag gibt, laufen die Fäden bei der Grafikdesignerin zusammen. Der Auftraggeber gibt ein inhaltliches Gerüst vor, die grobe Aufteilung der Seiten wird im Briefing besprochen. Dann erstellt die Grafikerin das Design für die Seite. Die Textpassagen werden darin durch Blindtext dargestellt. Susanne hat jetzt die Aufgabe, diesen nach den Vorgaben mit „Copy“ zu füllen. Sie hat dafür ein Worddokument zur Verfügung gestellt bekommen. Es umfasst in Stichworten die Inhalte, die auf der Homepage vorkommen sollen. Damit eine Homepage in gutes Ranking in den Suchmaschinen bekommt, müssen die Texte einzigartig sein und jene Stichwörter enthalten, nach denen Menschen suchen. Blogs bzw. erzählerische Inhalte, Storys, erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie bringen die Leser:innen  auch dazu, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Im Falle der Interessenvertretung einigt man sich also darauf, kurze erzählerische Inhalte in die Homepage einfließen zu lassen.

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